Das Potsdamer Stadtschloß bildete zusammen mit der Nikolaikirche, dem Alten Rathaus (heute Potsdam-Museum) und dem Museum Barberini die historische Mitte der Landeshauptstadt. Die außergewöhnliche städtebauliche Komposition als Schloß-, Kirch- und Rathausplatz zugleich und die künstlerische Gestaltung überwiegend aus Zeit des friderizianischen Rokoko ist einzigartig. Durch die Nutzung der wiederaufgebauten Gebäude durch Museen, Gastronomie und den brandenburgischen Landtag kehrt wieder Leben an den Alten Markt zurück: der Platz wird erneut zum Empfangszimmer Potsdams.
Unsere Arbeit ist aber noch lange nicht beendet.
Nach der Wiedererrichtung des Fortunaportals (1999/2002) und der Initialzündung für den Bau des brandenburgischen Landtags im wiederaufgebauten Stadtschloß (2003/2005) arbeiten wir daran den Skulpturenschmuck des Schlosses wieder zu vervollständigen. Insgesamt 118 Sandsteinfiguren des historischen Baus, die zum Teil noch in Fragmenten erhalten sind jedoch zum Teil nach Fotografien neugeschöpft werden müssen, werden Stück für Stück auf den Bau des brandenburgischen Landtages aufgesetzt – von der ersten Planung bis zur letzten Schraube ausschließlich mit privaten Spenden begeisterter Bürger. Die Gesamtspendensumme erreicht inzwischen fast 20 Prozent der Gesamtbausumme des Landtagsgebäudes. Das ist unter den Parlamentsneubauten der Bundesländer ohne Beispiel und ein Zeichen für die große Verbundenheit der Bürger mit ihrem Stadtschloß.
2018 konnten die Figuren des Westflügels vervollständigt werden. Am Fortunaportal glitzert die goldene Fortuna wieder in der Sonne, drei Trophäen zieren das Dach (die vierte ist in Arbeit), die beiden Schlußsteine die Zivilisationsbringerin Minerva (sogar original aus dem Jahr 1700 erhalten) und des Herkules konnten wieder eingesetzt werden und eine der Adlergruppen, die die Rangerhöhung Brandenburgs zum Königreich Preußen (und damit den Auftritt auf der europäischen Bühne) feiern, steht an ihrem alten Platz. Vier weitere Figuren warten auf ihre Aufsetzung und sieben andere Statuen sind bei Bildhauern und Steinmetzen in der Wieder-Entstehung.
Es bleiben noch große Aufgaben: Für 33 Attikafiguren fehlt noch das Geld, für 12 Trophäen auf der ehem. „Schloßwache“ und eine auf der Attika, für drei Adlergruppen und für 56 fast zwei Meter hohe, ungeheuer phantasievolle und einzigartige Prunkvasen. Alles in allem brauchen wir noch rund 5 Millionen Euro.
Erst mit der vollständigen Wiederherstellung des Skulpturenschmuckes werden der Parnass, Sitz der Künste, und die Götter und Helden über dem Alten Markt wieder ihre alte unverwechselbare Wirkung entfalten können. Diese Skulpturen stellen mit ihren Proportionen, mit ihren Bewegungen und Gesten den Bezug zu den Menschen, zu den Passanten und Besuchern her.
Wenn Sie spenden können und mit vielen anderen zusammen zu diesem außergewöhnlichen Projekt beitragen wollen rufen Sie an oder schreiben Sie uns – wir finden das richtige Puzzlestück für Ihre Spende!
Der Vorstand
Persönlicher Direktkontakt: Kuke@stadtschloss-potsdam.org